Der Ruhewald Agathenburg ist ein besonderer Platz für die letzte Ruhe. Umgeben von ehrwürdigen Bäumen und friedvoller Natur. Das Waldstück direkt gegenüber vom Schloss Agathenburg gelegen, wurde im vergangenen Jahr vom Gemeinderat zum Friedhof erklärt. Die offizielle Eröffnung fand am 29. August 2025 im kleinen Rahmen statt. Bestattungen können nunmehr dort stattfinden.
Eröffnungsfeier
Ein großes Holztor symbolisiert die Pforte in den Ruhewald. Diese wurde zur Eröffnung des Waldes mit dem Durchschneiden eines grünen Bandes vom Horneburger Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel, dem Bürgermeister der Gemeinde Agathenburg Herrn Stefan Heins, dem Vorsitzenden der Forstinteressentenschaft Agathenburg Rico Brandt und den Betreibern des Ruhewaldes Amélie & Benedikt v. Düring geöffnet. Tritt man durch die Pforte des Ruhewaldes, betritt man die Welt der Natur. Die Welt der Bäume, Pflanzen und Tiere. Man spürt Ruhe, Frieden und Ursprung. Und dieses Gefühl setzt sich auch am friedvollen Andachtsplatz mit Sitzbänken, einem großen Holzkreuz und einem Pavillon fort.
Am Andachtsplatz des Waldes ergriff im Rahmen der Eröffnungsfeier zunächst der Betreiber Benedikt v. Düring das Wort und sprach – auch im Namen seiner Frau – seinen Dank all‘ jenen aus, die den Aufbau des Ruhewaldes Agathenburg unterstützt haben. So der Forstinteressentenschaft Agathenburg, die Besitzer des schönen Waldstückes sind. Ganz besonders dankte er auch der Samtgemeinde Horneburg für die stets wertschätzende und vertrauensvolle Zusammenarbeit in Wort und Tat bei beiden Ruhewäldern in Agathenburg und Nottensdorf. So wurden beispielsweise die Beete des Parkplatzes beim Ruhewald jüngst durch die Samtgemeinde ansprechend neu bepflanzt. Auch dankte v. Düring dem gesamten Team des Ruhewaldes, die „das wahre Herz des Waldes seien“.
Im Anschluss ergriff der Samtgemeindebürgermeister Knut Willenbockel das Wort und erwähnte ebenso die gute Zusammenarbeit mit Familie v. Düring sowie die Freude nun auch in Agathenburg – neben dem Ruhewald in Nottensdorf – die Möglichkeit einer Bestattung unter Bäumen im Kreislauf der Natur, am nördlichen Ende der Samtgemeinde bieten zu können.
Feierlicher Höhepunkt waren die Ansprachen von Pastor Jonas Milde der ev.-luth. Kirchengemeinde in Stade und von Minh Kauke, Gemeindereferent der katholischen Gemeinde Mariä Himmelfahrt. „Geh aus mein Herz und Suche Freud“ – Der Bezug dieses Liedes zur Natur, der Bezug zum Kreislauf der Jahreszeiten, das Leben und Sterben, die Endlichkeit des Weltlichen und die Ewigkeit des Himmels waren die zentralen Themen der Ansprache zu deren feierlichen Abschluss das Lied gesungen wurde.
Im Sonnenschein, der durch das Blätterdach des Andachtsplatzes fiel, wurde sodann das Holzkreuz durch Minh Kauke sowie alle Anwesenden durch Jonas Milde gesegnet.
Ein Spaziergang durch den neu angelegten Ruhewald im historischen Waldstück rundete die Eröffnungsfeier ab.
Bereits vor mehr als 3.000 Jahren als Ort der Beisetzung genutzt
Die besondere Schönheit des Waldes führte wohl dazu, dass Menschen schon sehr früh diesen Ort zur Beisetzung ihrer Angehörigen gewählt haben. Im Agathenburger Wald finden sich mehr als 3.000 Jahre alte Hügelgräber. So zieht sich auch der sogenannte „Zeitenpfad“ durch den Ruhewald Agathenburg. Der Zeitenpfad ist ein Wanderweg, der eine Zeitreise durch die Jahrtausende rund um und in Agathenburg bietet. Der Weges-Abschnitt „Weg der Lebenden – Weg der Toten“ zieht sich entlang des Ruhewaldes und illustriert eindrücklich die Bedeutung, die dieser besondere Ort für die Bevölkerung hatte und noch heute hat. Die Eröffnung des Ruhewaldes führt den Wald zu seinen Ursprüngen zurück – Bestattungen dürfen dort wieder stattfinden.
Im Kreislauf der Natur die letzte Ruhe finden
Das Modell des Agathenburger Ruhewaldes entspricht dem Grundprinzip anderer Bestattungs-wälder Deutschlands. Es besteht die Möglichkeit, sich am Fuße eines Baumes in einer biologisch abbaubaren Urne bestatten zu lassen. Mit Führungen durch den einzigartigen Wald können Menschen schon zu Lebzeiten diesen besonderen Platz kennenlernen. Angehörige werden im Trauerfall liebevoll unterstützt. Der Ruhewald Agathenburg ist nicht konfessionsgebunden und steht allen Interessenten und Besuchern offen. Trauerfeiern können individuell - ganz im Sinne der Verstorbenen und Angehörigen - gestaltet werden.
Die Termine für die nächsten öffentlichen Führungen werden stets auf der Webseite des Ruhewaldes www.ruhewald-agathenburg.de bekannt gegeben. Um eine Anmeldung via Webseite, Telefon 04163-2516 oder via E-Mail verwaltung@ruhewald-agathenburg.de wird gebeten.
Familiengeführter Waldfriedhof
Die Betreuung des Waldfriedhofs und der damit verbundenen Menschen ist für Familie von Düring aus Horneburg eine Herzensangelegenheit. Der Ruhewald Agathenburg ist der zweite Ruhewald-Standort, den Familie von Düring betreibt. Bereits vor 5 Jahren eröffneten sie den Ruhewald Nottensdorf, ebenso in Trägerschaft der Samtgemeinde Horneburg.